Revolutionen: Geschichte - Reflexionen - Perspektiven

13. – 15. Mai 1998, Gesamtthema der EKT 98: »'1848' - Europäische Aspekte der Badischen Revolution«, in Zusammenarbeit mit dem Institut für Geschichte der Universität Karlsruhe (TH) und dem Polnischen Kulturverein Karlsruhe e.V.

 

Leitung

Prof. Dr. Rudolf Lill und Dr. Caroline Y. Robertson (beide IAK)

 

Inhalt

 

Im ersten Teil thematisierte das Institut für Geschichte die deutschen und europäischen Zusammenhänge der Badische Revolution, insbesondere die aus Frankreich kommende Initialzündung, die unterschiedlichen Zielsetzungen der bürgerlichen Liberalen und der radikalen Demokraten, das Wiedererstarken der Monarchie (vor allem in Wien und Berlin) und das Scheitern der Revolution. Davon ausgehend wurde das Weiterwirken der revolutionären Ideen in bezug auf die gesellschaftliche Emanzipation und auf die politische Modernisierung in Baden und Deutschland diskutiert.

Unter der Leitung des Instituts für Angewandte Kulturwissenschaft stand im zweiten Teil der Veranstaltung das Thema Revolution im 21. Jahrhundert und zu erwartende weitreichende gesellschaftliche Umbrüche des 21. Jahrhunderts zur Debatte. In diesem Zusammenhang standen zwei Entwicklungsprozesse im Mittelpunkt. Zum einen handelte es sich um den vom amerikanischen Politologen Samuel P. Huntington vorhergesagten »Kampf der Kulturen«, zum anderen um die These der sogenannten »20:80 Weltgesellschaft«, in der nur 20% der arbeitsfähigen Bevölkerung benötigt werden sollen, um die Weltwirtschaft in Gang zu halten. Vor dem Hintergrund einer möglichen Zuspitzung von traditionellen und »modernen« gesellschaftlichen Konfliktlinien wurden - auch im Rahmen einer »angewandten Kulturwissenschaft« - Ansätze der Konfliktvermeidung und Problemlösungen vorgestellt. Im dritten Teil des Symposiums fand eine Podiumsdiskussion unter Teilnahme des Friedensnobelpreisträgers, sowie ehemaligen Gewerkschaftsführers und polnischen Staatspräsidenten Lech Walesa statt, in der die Zusammenhänge zwischen dem Freiheitskampf der deutschen und polnischen Demokraten von 1830/32 und 1848/49 und der Solidarnosc-Bewegung von 1981-89 zur Diskussion gestellt wurden.

 

Teilnehmer

 

Teilnehmer des Teil II - Revolution im 21. Jahrhundert:
Rainer Brüderle, Staatsminister im Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau des Landes Rheinland-Pfalz
Dr. Heiner Geißler, Stellvertretender Vorsitzender der CDU/CSU-Bundestagsfraktion
Dr. Richard Herzinger, Freie Universität Berlin
Dr. Hans-Peter Martin, Journalist, Der Spiegel
Prof. Dr. Gregor Paul, Universität Karlsruhe (TH)
Dr. Caroline Y. Robertson, IAK
Prof. Dr. Reinhard Schulze, Institut für Islamistik, Universität Bern