Mein Europa – Dein Europa: Innenansichten von Nicht-Europäern
In konzeptioneller Ergänzung zu den 11. Karlsruher Gesprächen 2007 geht der Kongress vom 15. bis 17. Februar 2008 erneut der Frage nach, wie Europa von Menschen mit anderem kulturellen Hintergrund wahrgenommen wird.
Im erfolgreichen ersten Teil der sich ergänzenden Veranstaltungen wurden im Februar 2007 die „Außenansichten von Nicht-Europäern“ von Personen referiert, die weder aus Europa stammen noch dort leben. Im Besonderen ging es dabei um die Frage nach der zukünftigen Rolle dieses Kontinents in der Welt. Für den zweiten Teil im Februar 2008 sind Nicht- Europäer mit Migrationshintergrund eingeladen, die mittlerweile ihren Lebensmittelpunkt in einem europäischen Land haben. Die „Innenansichten“ werden nicht nur in der Herkunft der Referenten, sondern auch durch die Thematisierung der Aufgaben innerhalb Europas aufgezeigt. So tauschen sich Wissenschaftler der unterschiedlichsten Fachbereiche aus, treten Politiker in das Gespräch mit ihnen ein und berichten Zeitzeugen über ihre persönlichen Erfahrungen.
Der analytische Diskurs über Europa wird in gewohnter Weise durch mehrere kulturelle Veranstaltungen ergänzt, die künstlerische Akzente setzen werden. So sind in Kooperation mit ARTE und dem ZKM | Zentrum für Kunst und Medientechnologie Karlsruhe eine ARTE Filmnacht sowie eine Szenische Lesung in Zusammenarbeit mit dem Badischen Staatstheater Karlsruhe geplant.
Anlass zu der Themenstellung gab die Ratspräsidentschaft der EU, die Deutschland in der ersten Hälfte 2007 inne hatte. Das ZAK trug mit den 11. Karlsruher Gesprächen als „Leuchtturm- Projekt“ Baden-Württembergs zum kulturellen Programm bei und war auf der Webseite der Deutschen Ratspräsidentschaft vertreten. Die Europäische Kommission hat das Jahr 2008 zum „Europäischen Jahr des interkulturellen Dialogs“ erklärt: Ein Thema, welches das ZAK auf vielfältige Weise umzusetzten bemüht ist.
Wie im Jahr 2007 stehen die Karlsruher Gespräche erneut unter der Schirmherrschaft der Deutschen UNESCO-Kommission, um die sich das ZAK zwecks einer überregionalen Verankerung beworben hatte. Zur Förderung des interkulturellen Dialogs besteht zudem ein Austausch mit der Euro-Mediterranen Anna- Lindh-Stiftung. Die Sparda-Bank Baden-Württemberg eG als Hauptsponsor und die Stadt Karlsruhe beteiligen sich auch diesmal mit ihrer finanziellen Unterstützung. Die Karlsruher Gespräche ermöglichen die Bildung eines „think tank“, der als Generator für neue Ideen dient. Der initiierte Dialog der Kulturen und der Blick des Anderen befördern das Verständnis für unterschiedliche Sichtweisen und ermöglichen die Reflexion und Relativierung der eigenen, eurozentrisch geprägten Vorstellungen.