Organisierte Kriminalität - Schattenseiten der Globalisierung
Jürgen Storbeck
Referent
Jürgen Storbeck wurde 1946 in Flensburg geboren und leitet seit 2006 die Abteilung Öffentliche Sicherheit und Ordnung, Polizei, Ordnungsrecht sowie Brand- und Katastrophenschutz im Ministerium des Innern des Landes Brandenburg. Sein Jurastudium an den Universitäten Bonn, Tübingen und München beendete er 1973 mit dem Staatsexamen. Anschließend arbeitete er als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Internationales Privatrecht der Universität Bonn. 1980 wurde Storbeck deutscher Verbindungsbeamter im Generalsekretariat der Internationalen kriminalpolizeilichen Organisation (IKPO-Interpol) in St. Cloud. Drei Jahre zuvor, 1977, nahm er seine Arbeit am Bundeskriminalamt auf, wo er seit 1983 eine Reihe leitender Positionen ausfüllt. Zunächst leitete er das Referat für Internationale Rechtshilfe und Fahndung, einige Jahre darauf war er 1988 als stellvertretender Leiter der Abteilung Rauschgiftbekämpfung tätig. 1990 sorgte er als Mitglied des Aufbaustabes des Bundesministeriums des Innern in Berlin für die Reorganisation der Kriminalpolizei auf dem Gebiet der früheren DDR. 1991 setzte sich die Reihe führender Positionen fort mit der Leitung des Nationalen Zentralbüros von Interpol in Wiesbaden und des Bereiches internationale polizeiliche Zusammenarbeit und sonstiger Auslandsangelegenheiten des BKA. 1993 folgte die Übernahme der Leitung der Abteilung „Organisierte Kriminalität und Wirtschaftskriminalität“. Seit 1992 ist er mit der Leitung des Aufbaustabes Europäisches Polizeiamt (EUROPOL) in Straßburg betraut. Hier war er zunächst Koordinator sowie geschäftsführender Direktor und von 1999 bis 2004 Direktor von EUROPOL. Im Oktober 2004 war er als Koordinator des Bundesministers des Innern für polizeiliche Zusammenarbeit mit den Golfstaaten tätig. Dabei unterstützt er deutsche Unternehmen bei Großprojekten im Sicherheitsbereich in der Golfregion.
Das ZAK hat Herr Jürgen Storbeck gebeten, folgende Fragen zu beantworten:
Globalisierung ermöglicht eine zunehmende Ausweitung der Organisierten Kriminalität. Was kann auf lokaler Ebene dagegen unternommen werden?
"Aufgrund der globalen Verflechtungen von OK müssen internationale, regionale, nationale und lokale Bekämpfungsansätze ineinandergreifen. Entsprechende Rahmenbedingungen in politischer, rechtlicher, technischer und einsatztaktischer Hinsicht sind unabdingbar, um auf allen Ebenen umfassende interdisziplinäre „Intelligence-Arbeit“ und Ermittlungen zu ermöglichen. Schon auf lokaler Ebene sollten präventive und repressive Konzepte zur Kriminalitätskontrolle mögliche OK-Aspekte einbeziehen. Aus- und Fortbildung, Sprachkenntnisse, Methoden, Prozesse und Ausrüstung der Sicherheitskräfte sind permanent neuen Herausforderungen anzupassen."