Immer noch: KRIEG! Vom Giftgas zur Drohne
Wissenschaftliches Symposium im Rahmen der 22. Europäischen Kulturtage „2014 - 1914. Frieden + Krieg“ 16.-18. Mai 2014
Zu den Bildern der Veranstaltung | Veranstaltung auf YouTube | Eröffnungsrede Prof. Dr. Caroline Y. Robertson-von Trotha
Bildquelle: Banksy |
In einem öffentlichen Symposium schlägt das ZAK den Bogen vom Ersten Weltkrieg zu gegenwärtigen Kriegsthematiken. Untersucht werden historische und gesellschaftliche Ursachen von Kriegen sowie der Bedeutungswandel von Krieg insbesondere aufgrund der technologischen Entwicklungen. Dazu gehört politisch die Problematik der internationalen Interventionen sowie technologisch und ethisch der Einsatz von Drohnen zur Information, aber auch zum Einsatz in nicht-erklärten Kriegen. Behandelt werden auch Formen der asymmetrischen Kriegsführung, die sich insbesondere im Kontext Neuer Kriege bemerkbar machen. Ein weiterer Schwerpunkt ist die Thematik der Beteiligung oder Nicht-Beteiligung Deutschlands an sogenannten friedenschaffenden Auslandseinsätzen, etwa der UNO. Hier soll in Kurzvorträgen und einer Diskussionsrunde die Frage nach einer besonderen Verantwortung und Verpflichtung Deutschlands bei Hilfseinsätzen gestellt werden. Mit dem Themenblock Ethik in den Wissenschaften schließlich wird eine aktuelle Diskussion aufgegriffen, die sich mit der Brisanz von militärischer Forschung an deutschen Universitäten zwischen der im Grundgesetz verbürgten Freiheit der Wissenschaft und der Forderung nach Zivilklauseln gegen militärische Forschung an deutschen Hochschulen befasst. Künstlerisch ergänzt wird das Symposium durch eine szenische Lesung aus dem Werk „Farben“ von Mathieu Bertholet, bei dem das Schicksal der Clara Haber im Zentrum steht. Die Ehefrau des auch in Karlsruhe forschenden Chemikers Fritz Haber brachte sich um, nachdem das von ihrem Mann entwickelte Giftgas 1914 in der Schlacht von Ypern entgegen der bereits geltenden Haager Landkriegsordnung eingesetzt wurde.
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Freitag, 16. Mai 2014
Eröffnung des Symposiums „Immer noch: KRIEG! Vom Giftgas zur Drohne“
Bürgersaal, Rathaus Karlsruhe, Marktplatz
19.30 Uhr
Eintritt frei |
BegrüßungDr. Frank Mentrup
EinführungProf. Dr. Caroline Y. Robertson-von Trotha
Eröffnungsvortrag
Zähmt Menschlichkeit den Krieg?
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Samstag, 17. Mai 2014
Symposium „Immer noch: KRIEG! Vom Giftgas zur Drohne“
Saal Baden, Industrie- und Handelskammer Karlsruhe, Lammstr. 13–17
9.30 Uhr
(C) Tobias Bohm |
BegrüßungDr. Ernst Otto Bräunche Prof. Dr. Caroline Y. Robertson-von Trotha
EröffnungsvorträgeLernen im Krieg – Lernen aus dem Krieg Prof. Dr. Herfried Münkler
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Das wechselhafte Gesicht des Krieges im 20. Jahrhundert Prof. Dr. John Horne
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Neue Kriege und ihre Technik |
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Tödliche Logik. Prof. Dr. Gerald Schneider |
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Neue Militärtechnologien: Hält das Völkerrecht Schritt? Prof. Dr. Robin Geiß |
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Von Gasattacken bis zu Drohnenangriffen. Die transformative Kraft neuer Technologien in der Kriegsführung. Iain Overton |
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12:45 Uhr | Mittagspause |
13:30 Uhr | Vorträge |
Vergessene Kriege |
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Vergessene Kriege – Verdrängte Kriege: Alexander Kitterer |
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Das Horn von Afrika zwischen endlosen Kriegen und ermüdeter Anteilnahme
Dr. Daniel Rezene Mekonnen |
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Podiumsdiskussion
Deutsche Gretchenfrage: Politisches Handeln zwischen Verantwortungsethik und Bündnisverpflichtung |
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Moderation:
Arthur Landwehr Chefredakteur Hörfunk, Südwestrundfunk, Baden-Baden |
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Verantwortung, Werte, Interessen. Dr. Corinna Hauswedell |
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Eine Zukunft ohne Auslandseinsätze?
PD Dr. Markus Kaim (Berlin) |
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Eintritt frei |
Die Bundeswehr des Grundgesetzes als Bestandteil eines Aggressionsbündnisses NATO – geht das?
Willy Wimmer |
18:00 Uhr
Eintritt frei |
Eine binationale Performance
Gloire & Glanz Konzept und Projektleitung: Anne Britting & Magdalena Falkenhahn Frankreich und Deutschland: Freunde, Nancy und Karlsruhe: Partnerstädte – was 1914 undenkbar gewesen wäre, ist heute eine Selbstverständlichkeit. Der künstlerische Austausch über die Ländergrenzen hinweg bildet die Grundlage der Performance Gloire & Glanz. Mit Tanz, Musik und bildender Kunst setzt sich diese mit der Kultur zur Zeit des Ersten Weltkriegs auseinander, hinterfragt, dekonstruiert, schafft neue Verbindungen und schlägt mit modernen Ausdrucksformen eine Brücke zum Jahr 2014. An unterschiedlichen Orten im und um das STAATSHEATER durchlebt das Publikum eine Collage aus szenischen Präsentationen, vorbei an Bildern des bedrückenden Kriegsalltags, grausamen Visionen, persönlichen Schicksalen aber auch Zufluchtsorten und glanzvollen Momenten jener Zeit. Kunst lässt Grenzen fallen – das wird wieder einmal erfahrbar, wenn französische und deutsche Schüler*innen gemeinsam mit Karlsruher*innen zu Protagonist*innen der binationalen Performance Gloire & Glanz werden. Weitere Informationen:
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Sonntag, 18. Mai 2014
11:00 Uhr Matinee
Saal Baden, Industrie- und Handelskammer Karlsruhe, Lammstr. 13–17
11.00 Uhr |
Podiumsdiskussion Ethik der Wissenschaften und militärische ForschungModeration: Prof. Dr. Caroline Y. Robertson-von Trotha |
Dr. Elke Luise Barnstedt Vizepräsidentin für Personal und Recht Karlsruher Institut für Technologie |
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Foto (co) Leopoldina |
Prof. Dr. Dr. Gunnar Berg Beauftragter des Präsidiums des Deutschen Hochschulverbands Universität Halle/Wittenberg |
Prof. Dr. Erhard Denninger Staatsrechtler Universität Frankfurt/M. |
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Dr. Jürgen Geisler Geschäftsfeldkoordinator Verteidigung Fraunhofer-Institut für Optronik, Systemtechnik und Bildauswertung Karlsruhe |
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Dr. Ulrich Pohlmann |
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Dr. Dietrich Schulze Initiative gegen Militärforschung an Universitäten, Karlsruhe |
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12.30 Uhr |
Vortrag |
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Giftgas und das Janusgesicht der Wissenschaft. Das Beispiel des Chemie-Nobelpreisträgers Fritz Haber im Ersten Weltkrieg Prof. Dr. Wolfram H.-P. Thiemann Eintritt frei
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15.00 Uhr | Szenische Lesung |
Badisches Staatstheater Karlsruhe, Outer Space, Baumeisterstr. 11 Das Neue Stück 20 – Farben von Mathieu Bertholet
Eintritt: 10 Euro / erm. 5 Euro Karten an der Theaterkasse (Tel. 0721-933 333) oder unter www.staatstheater.karlsruhe.de
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Der Eintritt zum Symposium ist frei.
Die Stephanus-Buchhandlung hält am Samstag einen Büchertisch bereit.
Veranstalter:
ZAK | Zentrum für Angewandte Kulturwissenschaft
und Studium Generale
Karlsruher Institut für Technologie (KIT)
Leitung: Prof. Dr. Caroline Y. Robertson-von Trotha
Organisation:
Dr. Christine Mielke
Konferenzsprachen am Freitag und Samstag sind Deutsch und Englisch, es wird simultan gedolmetscht.
Alle Angaben sind unter Vorbehalt und können sich bis zum Veranstaltungsbeginn noch ändern!
Mit freundlicher Unterstützung von...
Banner/Flyer cover: styler / photocase.de