Mein Europa – Dein Europa: Innenansichten von Nicht-Europäern

Programm

 

 

Freitag, 15. Februar 2008

 


15.00 Uhr
Interkulturelles Karlsruhe? Eine Stadterkundung auf den Spuren von Menschenrechten und Chancengleichheit

Die Stadterkundung ist ein studentisches Projekt und findet statt im Rahmen von „Neue Brücken bauen ... zwischen Generationen, Kulturen und Institutionen“, dem Programm der Landesstiftung Baden-Württemberg. Organisation: Wiebke Gröschler M.A.

Treffpunkt: Museum beim Markt

Die experimentelle Stadterkundung zeigt historische und aktuelle Herausforderungen an die interkulturelle Gesellschaft in Karlsruhe und fragt nach der Verwirklichung von Menschenrechten und Chancengleichheit. Ausgewählte Stationen sind dafür thematisch und künstlerisch in Szene gesetzt und werden durch kurze Spaziergänge miteinander verbunden.

Eintritt frei

 


Eröffnung der 12. Karlsruher Gespräche
SpardaEvent-Center, Baumeisterstraße 21


19.30 Uhr
 

Begrüßung
Thomas Renner
Vorstandsvorsitzender der Sparda-Bank Baden-Württemberg eG

Grußworte
Prof. Dr. Hartwig Lüdtke
Direktor des Landesmuseums für Technik und Arbeit in Mannheim, Mitglied des Vorstandes der Deutschen UNESCO-Kommission und Vorsitzender des Fachausschusses Kultur

Ulrich Edenmüller
Bürgermeister Stadt Karlsruhe

Prof. Dr. Horst Hippler
Rektor der Universität Karlsruhe (TH)

Einführung
Prof. Dr. Caroline Y. Robertson-von Trotha
Direktorin des ZAK

Festrede
Europa:
Öffne Deine Augen
Prof. Dr. Nasr Abu Zayd (Ägypten/Niederlande)
Ibn Rushd-Lehrstuhl für Humanismus und Islam, Universität für Humanistik, Utrecht

Musikalisches Programm

Klavierduo
Reimi Matsuda (Japan/Deutschland) und Jiang Xiayi (China/Deutschland)
Studierende der Hochschule für Musik Karlsruhe, Klasse Prof. Saule Tatubaeva

Antonín Dvorák (1841-1904)
Slawischer Tanz op. 46, Nr. 8

Enrique Granados y Campiña (1867-1916)
Goyescas, Los Requiebros


 
anschließend Empfang

Eintritt frei
Um Anmeldung wird gebeten

 

Samstag, 16. Februar 2008 


Symposium der 12. karlsruher Gespräche
Saal Baden der Industrie- und Handelskammer Karlsruhe, Lammstraße 13–17


9.30 Uhr
 

Begrüßung
Bernd Bechtold
Präsident der Industrie- und Handelskammer Karlsruhe
Prof. Dr. Caroline Y. Robertson-von Trotha
Direktorin des ZAK 


9.45 - 12.30 Uhr

Europa: Öffne Deine Augen (Hauptthesen des Eröffnungsvortrags)
Prof. Dr. Nasr Abu Zayd (Ägypten/Niederlande)
Ibn Rushd-Lehrstuhl für Humanismus und Islam, Universität für Humanistik, Utrecht

Europa und seine Ausländer:
Vom Eurozentrismus zum Multikulturalismus

Dr. Ralph Ghadban (Libanon/Deutschland)
Islamwissenschaftler und Publizist, Dozent an der Evangelischen Fachhochschule Berlin, Teilnehmer der Deutschen Islam-Konferenz

Kulturfestung Europa: Zur Notwendigkeit und Unmöglichkeit europäisch zu sein
Prof. Dr. J. Peter Burgess (USA/Norwegen)
Professor für Kulturwissenschaft und Philosophie, Leiter des Sicherheitsprogramms
am International Peace Research Institute, Oslo (PRIO)

Und schließlich unterliegt der Einzelne
Michael March (USA/Tschechien)
Professorin für Psychologie (Schwerpunkt Interkulturalität und Gender),
Präsident des Prague Writers‘ Festival, Historiker

 

12.30 - 13.30 Uhr Mittagspause (Imbiss im Foyer der IHK)
 
13.30 - 17.30 Uhr

Freiheit, die ich meine: Muslimsein und Europa
Dr. Necla Kelek (Türkei/Deutschland)
Sozialwissenschaftlerin und Frauenrechtlerin, Teilnehmerin der Deutschen Islam-Konferenz

Leben als muslimische Minderheit – Bildung, Integration und Multikulturalismus
Dr. Tahir Abbas FRSA (Kaschmir/Großbritannien)
Gründungsdirektor des Centre for the Study of Ethnicity and Culture, University of Birmingham, Soziologe

Leben in einer Parallelwelt – Ohne Chance auf Integration?
Serap Çileli (Türkei/Deutschland)
Frauenrechtlerin und Buchautorin

Erinnerst Du Dich, Europa?
Said (Iran/Deutschland)
Schriftsteller

Mein Weg nach Europa: Wann komme ich an?
Dipl.-Inform. Veye Wirngo Tatah (Kamerun/Deutschland)
Gründerin und Leiterin von Africa Positive e.V., Herausgeberin des Magazins
Africa Positive, Ausländerbeauftragte der Universität Dortmund


Heimat der Aufklärung: Europa aus amerikanischer Sicht
Prof. Dr. Susan Neiman (USA/Deutschland)
Direktorin des Einstein Forums Potsdam, Professorin für Philosophie an
der Yale University und Tel Aviv Universität

anschließen Diskussion

 

Vernissage
ZKM | Zentrum für Kunst und Medientechnologie Karlsruhe_Medientheater, Lorenzstraße 19


20.00 Uhr
 

Gao Xingjian: Papier Tusche Film
Ausstellung mit Werken von Gao Xingjian (China/Frankreich)
Künstler, Schriftsteller, Regisseur, Nobelpreisträger für Literatur 2000

Die Ausstellung ist vom 16. Februar bis 13. April 2008 zu sehen. In Zusammenarbeit mit dem ZKM I Karlsruhe und der Frank Pages Art Galerie, Baden-Baden.

Ansprachen: Prof. Dr. Caroline Y. Robertson-von Trotha, Direktorin des ZAK
S.E. Bernard de Montferrand, Französischer Botschafter in Deutschland
Frank Pages, Galerie Frank Pages, Baden-Baden
Dr. Beate Reifenscheid, Direktorin des Museums Ludwig Koblenz

Erstmals in Karlsruhe können wir als Kooperationsprojekt die Werke des chinesisch- französischen Künstlers Gao Xingjian präsentieren. Als Maler bedient er sich zwar der traditionellen chinesischen Technik der Tuschmalerei, verlässt aber mit einer zwischen Konkretion und Abstraktion stehenden Formensprache traditionelle Wege und bringt einen eigenen Stil hervor. Die malerischen Arbeiten werden durch die Präsentation von Filmen ergänzt. 1940 in China geboren, ließ sich Gao 1988 als politischer Flüchtling in Paris nieder und nahm 1998 die französische Staatsbürgerschaft an. Im Mittelpunkt seines Schaffens steht das Ringen um Identität und menschliche Wahrhaftigkeit.

Eintritt frei

Arte Filmnacht
ZKM | Zentrum für Kunst und Medientechnologie Karlsruhe_Medientheater, Lorenzstraße 19


20.00 Uhr
 

ARTE Filmnacht
Präsentation von Dokumentar- und Kurzfilmen
in Kooperation mit ARTE und dem ZKM | Karlsruhe

Das Spektrum der vier Dokumentar- und Spielfilmen reicht von ernsten und nachdenklichen Themen bis zu heiteren und ironischen Aspekten. So thematisieren die Filme u.a. die Visionen, die Immigranten von Europa haben (Anansi), und die Probleme von Asylsuchenden (Mit 17 im fremden Land) und illegal in Europa lebenden Menschen (Invisible. Illegal in Europa). Den Abschluss bildet ein Spielfilm, der das Thema Integration mit einem Augenzwinkern behandelt (Salut Cousin!). Für die Stärkung zwischendurch sorgt ein Mitternachtsimbiss.


 

20.00 Uhr Anansi
Spielfilm von Fritz Baumann, ARTE/BR 2002, 76  min.
 
 
21.30 Uhr

Mit 17 im fremden Land
Dokumentarfilm von Didier Cros, ARTE France
2005, 56 min.

 

22.45 Uhr

Invisible. Illegal in Europa
Dokumentarfilm von Andreas Voigt, ARTE/NDR
2004, 88 min.

Leroy räumt auf
Kurzfilm von Armin Völckers, Deutschland 2005, 19 min..


0.15 Uhr


Mitternachtsimbiss
  
0:45 a.m.

Salut Cousin!,
Spielfilm von Merzak Allouache, ARTE France 1996, 98 min.


Eintritt frei

 

Sonntag, 17. Februar 2008 


Matinee/Podiumsdiskussion
SpardaEvent-Center, Baumeisterstraße 21


11.00 Uhr


„Europäischer Integrationsrat“
International besetztes Podiumsgespräch

Thoko M. Banda (Malawi/Deutschland)
Ehemaliger Vize-Botschafter der Republik Malawi in Deutschland, Unternehmensberater und Autor
Dr. Azouz Begag (Algerien/Frankreich) Ehemaliger französischer Minister für Förderung der Chancengleichheit, Soziologe und Wirtschaftswissenschaftler am CNRS, Schriftsteller

Badr Mohammed (Libanon/Deutschland)
Generalsekretär des Europäischen Integrationszentrums Berlin- Brandenburg, Projektgruppe „Arabische Sozialdemokraten“ und „AG MigUniversität Karlsruhe (TH) 6 ration“ der Berliner SPD, Teilnehmer der Deutschen Islam-Konferenz, Innenarchitekt und Sozialmanager

Bashy Quraishy (Indien/Pakistan/Dänemark)
Chefredakteur des Magazins MediaWatch, Dänemark, Präsident des ENAR (European Network Against Racism), Brüssel


Moderation: Dr. Melinda Crane (USA/Deutschland)
Freie Journalistin

anschließend Empfang
Eintritt frei

15.00 Uhr Interkulturelles Karlsruhe? Eine Stadterkundung auf den Spuren von Menschenrechten und Chancengleichheit

Die Stadterkundung fragt nach der Verwirklichung von Menschenrechten und Chancengleichheit in der interkulturellen Gesellschaft und setzt ausgewählte Stationen thematisch und künstlerisch in Szene.

Treffpunkt: Museum beim Markt, Endpunkt: ZKM I Karlsruhe, Lorenzstr. 19
Eintritt frei
17.00 Uhr Film/Gespräch
ZKM | Zentrum für Kunst und Medientechnologie Karlsruhe_Kubus, Lorenzstr. 19
La Silhouette: Filmpräsentation und Gespräch mit Gao Xingjian

Präsentation des Films „La Silhouette sinon l’ombre“ (2006) und Künstlergespräch mit Gao Xingjian (China/Frankreich) Künstler, Schriftsteller, Regisseur, Nobelpreisträger für Literatur 2000
Gesprächsführung: Dr. Beate Reifenscheid-Ronnisch Direktorin des Museums Ludwig im Deutschherrenhaus Koblenz

Der chinesisch-französische Literaturnobelpreisträger, Dramatiker, Regisseur und Künstler Gao Xingjian stellt sich einem Gespräch und präsentiert seinen Film La Silhouette sinon l’ombre (2006). Das autobiographisch geprägte Werk gibt sowohl Einblick in das literarische und bildkünstlerische Schaffen als auch in das Leben Gaos. Der Schwarz/Weiß-Film wurde von befreundeten Filmschaffenden gedreht, Regie führte Gao Xinjiang selbst.

Eintritt frei
 

20.00 Uhr


Theater / Lesung

Jean-René Lemoine: Face à la Mère
Szenische Lesung des Werks" Face à la Mère" von Jean-Renè Lemoine (Haiti/Frankreich)
Autor und Regiesseur
 
in Zusammenarbeit mit dem Badischen Staatstheater Karlsruhe, im Rahmen von „Blickwechsel IV“, den deutsch-französischen Autorentagen.

Der Schriftsteller und Regisseur Jean-René Lemoine, 1959 in Port au Prince geboren und in Zaire sowie Belgien aufgewachsen, ließ sich nach ausgedehnten Reisen in Europa zunächst in Italien, dann in Paris nieder. Er erzählt in gnadenloser Aufrichtigkeit von seiner Trauer um den Tod seiner in der Heimat ermordeten Mutter und von seiner späten Annäherung an sie. Face à la Mère ist der theatralische Versuch, das vergrabene Bild der Mutter wieder zum Vorschein zu bringen. Es ist ein poetisches Lied eines Migranten über Liebe, Bedauern, Verbitterung und Schuld. 

Die Theaterinszenierung nähert sich dem Thema der 13. Karlsruher Gespräche mit umfassenden und zugleich tiefgründigen Fragen danach, wer ‚wir' sind und wo ‚wir' uns positionieren. In einer Montage aus Werken von drei sehr unterschiedlichen Autoren wird der nationalen Befindlichkeit und Anschauung ‚der Deutschen' nachgespürt. Die sprachliche Klangfülle und der Gefühlsreichtum in Friedrich Hölderlins Hyperion stimmen auf eine Durchdringung von Vergangenheit und Zukunft, Traum und Verheißung ein. Der lyrische Briefroman aus dem 18. Jahrhundert verdeutlicht, welche Enttäuschung aus der Liebe zur Heimat und den Erwartungen an das Vaterland erwachsen kann. Im Kontrast zu Hölderlin wird der provozierende Monolog Wolken. Heim (1988) von Elfriede Jelinek gesetzt - ein Sprachkunstwerk in Versprosa über den ‚deutschen Geist'. Der Fundus des Zitatgeflechts ist die idealistische Philosophie und die deutsche Dichtung: Es entsteht eine Collage aus Texten von Hölderlin, Heidegger, Fichte, Kleist und Briefen der RAF. Der Eindruck von Sinnentstellungen und gar Sinnverkehrungen wird durch die inszenierte Sprache unterstützt. Der Identitäts- und Heimatmonolog kreist um den Ausschluss des Anderen, des Fremden. 362 Mal ertönt das Wort "Wir"!

Die Lesung findet in Deutsch statt
Eintritt: € 3