Interkulturelle und mediative Kompetenzen im akademischen Umfeld
In ihrer vielfältigen, mehrdimensionalen Identität erleben Menschen immer wieder Situationen, in denen ihre eigene Wirklichkeit hinterfragt wird. Die Aufgabe, diese Vielfalt und Mehrdimensionalität eines Menschen kennen zu lernen, zu respektieren und dann im Fluss der Veränderung immer wieder aufs Neue zu erlernen, wird zu einer wichtigen Herausforderung heutiger Zeit. In einem derartigen Lernprozess, der es fördert, in intra- und interkulturellen Situationen effektiv und angemessen interagieren zu können, werden u. a. Haltungen und Einstellungen sowie besondere Handlungs- und Reflexionsfähigkeiten entwickelt und verinnerlicht. Gerade damit wird interkulturelle Kompetenz erworben.
Was bedeutet es, wofür und wie nützlich ist interkulturelle Kompetenz in Situationen, wo sich Interessen und Bedürfnisse von beteiligten Personen oder auch Organisationen nur schwer gleichzeitig in Einklang bringen lassen? Welche Kompetenzen und Fähigkeiten sind darüber hinaus erforderlich? Insbesondere, um vor dem Hintergrund der permanent ansteigenden Anforderungen, die zu Konflikten führen können, konstruktiv mit Menschen unterschiedlicher kultureller Herkunft kommunizieren zu können. Das Forschungsprojekt „Interkulturelle Kompetenz in der Mediation“ untersucht die Hypothese, dass Mediation und die dazugehörigen mediativen Kompetenzen eine angemessene Methode dafür darstellen, Konflikte zu lösen, die im interkulturellen Kontext entstehen.
Das Projekt widmet sich – neben vielen weiteren erfolgreichen Projekten zur Internationalisierung im ZAK-Projektbereich Interkulturelle und Transkulturelle Studien – einer systematischen Ausschau nach Modellen und Methoden, die das wissenschaftliche, wirtschaftliche, politische und last but not least das zwischenmenschliche, kollegiale Miteinander konstruktiv und wertschätzend gestalten lassen. Das Vorhaben verfolgt das Ziel, zu erforschen, wie Mediation als ein „Weg der Kulturvermittlung“ im Zusammenhang mit interkultureller Kompetenz insbesondere im wissenschaftlichen Kontext gelingen kann. Wie können z.B. Führungsaufgaben, primär am KIT, wo mehr als 3000 ausländische Studierende und fast 600 Gastwissenschaftler tätig sind, effizient und konstruktiv, innovativ und kreativ durch die Förderung und den Erwerb von interkulturellen und mediativen Kompetenzen erfüllt werden? Die Realisierung des Forschungsvorhabens leistet einen Beitrag zur Mediationsforschung und zum Internationalisierungsprozess am KIT, wo sie ferner die Vielfalt von Möglichkeiten für Akteursgruppen am KIT erweitert. Durch Zugang zu relevanten Schlüsselkompetenzen werden Mitarbeiter und Wissenschaftler darin unterstützt, in kultureller Vielfalt ihre Konfliktfähigkeit im Sinne von Mediationskompetenzen zu stärken.
Projektkoordination:
Dr. Katarzyna Schubert-Panecka