Archiv (Projekte bis 2006)

 

FüL - Fachübergreifende Lehre und Schlüsselqualifikationen in der ingenieurwissenschaftlichen Ausbildung in Deutschland

Lesen sie hier den Abschlussbericht des Projekts.

Eine empirische Studie zur Bedeutung der fachübergreifenden Lehre im internationalen Vergleich am IAK (heutiges ZAK) wurde von Dr. Caroline Y. Robertson-von Trotha und Diplom-Sozialwirt Matthias Otten durchgeführt.

Es wurden bundesweit die Dekane und Studiendekane von rund 500 technischen Studiengängen an Universitäten und Fachhochschulen zu Inhalten und Gestaltungsoptionen fachübergreifender Lehrangebote befragt (Rücklauf: n=187). In den Ergebnissen zeigen sich deutliche Trends, die für die zukünftige Strukturierung des Studium Generale und die Entwicklung interdisziplinärer Studiencurricula zu berücksichtigen sind. Die Studie nahm die laufende Fachdiskussion über die Umsetzung von Fachübergreifender Lehre und der Vermittlung von Schlüsselqualifikationen zum Anlass für eine empirische Analyse der gegenwärtigen Situation und dem zu erwartenden Wandel der Lehrinhalte und Lehrformen in der Hochschulausbildung der Ingenieurwissenschaften.

Während das Studium Generale bislang an vielen Hochschulen den Charakter eines Zusatzangebots auf freiwilliger Basis hat, wurde in der Studie deutlich, dass die Mehrheit der Befragten für eine verbindliche und systematische Einbettung fachübergreifender Lehrinhalte in die Hochschulausbildung plädiert.

Dieses deutliche Votum spiegelt sich auch in der Art einer modernen Integration des Studium Generale an verschiedenen Hochschulen: So sieht z.B. die TU Dresden hochschulweit einen Pflichtanteil an Studium Generale Veranstaltungen vor. Dort ist in „aller Regel der Nachweis von Veranstaltungen des Studium generale im Umfang von 4 SWS Voraussetzung für die Zulassung zur Zwischen-, Vordiplom- oder Abschlussprüfung. Festlegungen zur Form des Nachweises sowie zu den inhaltlichen Anforderungen (fachnahe oder eher fachfremde Lehrveranstaltung) obliegen den Fakultäten.“ Ähnliche Regelungen finden sich auch an der TU Ilmenau und an der TU Cottbus, wo das Zentrum für Technik und Gesellschaft das fachübergreifende Angebot koordiniert.

Die Ergebnisse geben für die inhaltlich-curriculare Reflexion der Lehrinhalte, Lehrformen und Angebotsstrukturen zur fachübergreifenden Hochschulausbildung erste Orientierungshilfen, aber sie zeigen auch, welchen Beitrag die nicht-technischen Disziplinen und die Sozial- und Geisteswissenschaften hierzu leisten können.

 

Projekt Internationalisation at Home (IaH)

Mit dem Titel „Internationalisation at Home“ (kurz: IaH) wurde 1999 eine europäische Initiative zur internationalen Hochschulentwicklung gegründet. Den Anstoß dazu lieferte ein gleichnamiger Fachartikel von Bengt Nilsson im EAIE Forum (European Association for International Education), in dem kritisch die Nachhaltigkeit reiner Mobilitätsaktivitäten in Frage gestellt wurde. Denn je nach Land und Hochschule nehmen trotz der großen Erfolge von ERASMUS und diverser anderer Mobilitäts- und Austauschprogramme nur 5-10% der Studierenden ein Auslandssemester in Anspruch.

Nilssons Aufsatz und die daraus entstandene Initiative stießen auf ein großes Echo in der Fachwelt. Zahlreiche Tagungsbeiträge, eine IaH Konferenz im April 2003 in Malmö (Schweden) und ein Sonderheft des Journal of Studies in International Education (2003/1) haben "IaH" zu einem Schlagwort im Bereich der internationalen Hochschulzusammenarbeit werden lassen.

Das ZAK hat die IaH-Initiative von Beginn mit den anderen Projektpartnern entwickelt und begleitet. Kern ist die geteilte Überzeugung, dass es in Zeiten der Globalisierung, Europäisierung und Multikulturalität nicht reichen kann, dass nur ein kleiner Anteil der Studierenden im Rahmen eines internationalen Austauschprogramms oder eines Auslandsaufenthaltes interkulturelle Lernerfahrungen sammelt. Ziel eines modernen Hochschulstudiums muss es vielmehr sein, dass möglichst viele Studierende internationale respektive interkulturelle Erfahrungen sammeln; sei es im Ausland oder an der Heimatuniversität. Als Ergänzung zu den Mobilitätsprogrammen geht es bei IaH darum, praktische und strategische Ansatzpunkte zur Implementierung des Gedankens einer nachhaltigen Internationalisierung der Hochschulen „zuhause“ zu identifizieren und interessante Praxisbeispiel in die Breite zu tragen.

Projektmitarbeiter:
Dr. Caroline Y. Robertson-von Trotha
Dipl. Sozialwirt Matthias Otten

Projektpartner:

  1. Academic Cooperation Association (ACA), Brüssel, Belgien
  2. Katholieke Hogeschool Limburg, Belgien
  3. Université Catholique Lille, Frankreich
  4. Malmö University, Schweden
  5. TAO - Technical Administration Office der Abteilung Education and Culture der Europäischen Kommission Brüssel, Belgien
  6. NUFFIC - Netherlands Organisation for Cooperation in International Higher Education, Den Haag, Niederlande
  7. ZAK, Universität Karlsruhe, Deutschland

 

 

Teamarbeit und Führungskompetenz in interkulturellen Projekten

Fallstudien und Praxiserfahrungen zur interkulturellen Wissenschaftskooperation in Forschung und Entwicklung. Für das KEIM-Programm, dem Karlsruher Existenzgründer Impuls, erarbeitete das ZAK|Zentrum für Angewandte Kulturwissenschaft und Studium Generale im Rahmen eines interdisziplinären Projektseminars unter der Leitung von Dr. habil. Caroline Robertson-von Trotha und der Mitarbeit von Dipl. Sozialwirt Matthias Otten die Grundlage für die Einführung eines neuen Studienbausteins zum Thema “Teamarbeit und Führungskompetenz in interkulturellen Projekten“. Das Projekt sollte an den aktuellen Stand der interkulturellen Gruppen- und Organisationsforschung anknüpfen und auf der Grundlage von empirischen Fallstudien eine praxisnahe Auseinander­setzung mit kulturellen Aspekten der wissenschaftlichen Projektkooperation und des Anforderungsprofils zukünftiger Führungskräfte in internationalen Forschungsteams ermöglichen. Nach einer Einführung in die Grundlagen der interkulturellen Kommunikation und Kooperation in der ersten Semesterhälfte erstellten die Studierenden exemplarische Fallstudien zur Praxis der interkulturellen Zusammenarbeit in internationalen Forschergruppen an verschiedenen wissenschaftlichen Einrichtungen in Karlsruhe.

Die Ergebisse des Projekts sollten zur Verbreitung der Ergebnisse in Form eines virtuellen Handbuches (Arbeitstitel: MANITU² = Manual für die Interkulturelle Teamleitung in Universitäten und Unternehmen) didaktisch aufbereitet werden, mit dessen Hilfe sich Mitarbeiter und Projektverantwortliche auf zukünftige Projekt- und Führungsaufgaben in internationalen Tätigkeitsfeldern vorbereiten können. Auf Grund fehlender Förderung konnte das geplante und beantragte Handbuch leider nicht umgesetzt werden.

Das Projekt wurde von der Karlsruher Existenzgründer Impuls (KEIM) gefördert.

Kultur und Wirtschaft in Karlsruhe

Eine Untersuchung im Auftrag der Stadt Karlsruhe in Zusammenarbeit mit dem Institut für Wirtschaftspolitik und Wirtschaftsforschung der Universität Karlsruhe (TH), durchgeführt von Prof. Dr. Dr. h.c. Rolf H. Funck, Dr. Jolanta Dziembowska-Kowalska und Dr. Caroline Y. Robertson

Wie in anderen Städten, so ist auch in Karlsruhe kommunale Kulturpolitik zu einem wichtigen Element der Stadtentwicklungspolitik, der Ansiedlungspolitik für die Menschen und für Unternehmer, die aufgeschlossene kulturbewusste Mitarbeiterinnen und Mitarbeiterbrauchen, geworden. Kultur und beson-ders Stadtkultur in ihren unterschiedlichen inhaltlichen und qualitativen Ausprägungen gilt zum einen als bestimmendes Element des Lebensgefühls, das eine Stadt ihren Bewohnern und Gästen vermittelt, des urbanen Ambiente, der Wohn- und Lebensqualität. Andererseits hat Kultur ganz praktische, vordergründig wirtschaftliche Aspekte: als ein Bereich städtischen Lebens, in dem Güter - Kulturwaren und -leistungen - produziert werden, in dem Einkommen entsteht. Ein Bereich, an den die Kulturkonsumenten für die Inanspruchnahme solcher Leistungen Preise entrichten und an den öffentliche Haushalte, vor allem auch die städtischen Haushalte, Finanz-zu-schüsse leisten, dem von Mäzenen und Sponsoren Gelder zufließen. Und wo Einkommen ent-stehen und wo Sachmittel ausgegeben werden, entstehen auch Beiträge zum Sozialprodukt und, über Steuern und Abgaben, Rückflüsse an die öffentlichen Haushalte. Diese Zusammenhänge zwischen Kultur, Wirtschaft und Stadtentwicklung sind die Gegenstände der Untersuchung zur Kultur und Wirtschaft in Karlsruhe.

Kulturverhalten im Rhein-Neckar-Dreieck

Empirische Studie über Besuch und Besucher an 35 Kultureinrichtungen vom Institut für Soziologie, Universität Karlsruhe (TH) in Zusammenarbeit mit dem Zentrum für Angewandte Kulturwissenschaft und Studium Generale unter der Leitung von Prof. Dr. Hans-Joachim Klein

Für die Bevölkerung insbesondere in städtischen Ballungsräumen gehört eine breite Palette unterschiedlicher kultureller Angebote und Betätigungsmöglichkeiten zu den als selbst-verständ-lich vorausgesetzten Facetten von Lebensqualität. Obwohl Kulturpolitik keine kommunale Pflicht-aufgabe darstellt - und deshalb ihre Klientel in Krisenzeiten eine leicht zugängliche Eingriffsmasse bildet - machen gerade die gegen Kürzungen von Kulturangeboten vorgebrach-ten Proteste deutlich, dass de facto die Öffentlichkeit die Garantie eines hohen Standards an kultureller Infrastruktur als demokratisches Grundrecht betrachtet.

Um planerische Maßnahmen auf eine gesicherte Basis zu stellen, was Kenntnisse über tatsäch-liche kulturelle Verhaltensmuster und Wünsche der regionalen Bevölkerung und die Aufdeckung von monierten Mängeln und Schwachstellen sowie Informationsdefizite angeht, wurde im Auftrag des Rhein-Neckar-Dreieck e.V. eine umfassende Bestandsaufnahme durchgeführt.

Der Hauptbericht beschäftigt sich schwerpunktmäßig mit den Verflechtungen von Besuchern sowohl verschiedener Standorte als auch unterschiedlicher Kultursparten. Zudem werden hier die gesammelten Daten in aggregierter Form analysiert, um zu möglichst generalisierenden Aus-sa-gen zu gelangen. In den Einzeldokumentationen werden den beteiligten Einrichtungen konkrete Angaben über »ihr« Publikum, dessen Wünsche sowie Aussagen zu spezifischen Fragestellungen der jeweiligen Erhebungsorte geliefert.

Fertigungstechnik für passive optische Komponenten (FEPAKOM)

Studie des Instituts für Industriebetriebslehre und Industrielle Produktion (IIP), Abt. Arbeitswissenschaft der Universität Karlsruhe (TH) (weitere Informationen zum Tätigkeitsbereich Arbeitswissenschaft) in Zusammenarbeit mit dem Zentrum für Angewandte Kulturwissenschaft und Studium Generale unter der Leitung von Prof. Dr.-Ing. Peter Knauth.

Die Mikrostrukturtechnik (MST) ermöglicht die Herstellung von Systemen oder Systemelementen mit kleinsten Abmessungen im Mikrometer- und teilweise sogar im Nanometermaßstab. Dadurch können miniaturisierte, mechanische, optische und elektronische Komponenten, ebenso wie biochemische und fluidtechnische Elemente in völlig neue Anwendungsgebiete vorstoßen. Teilweise wird von dieser Technologie eine ähnlich revolutionierende Wirkung erwartet, wie sie die Mikroelektronik für unser Jahrhundert bewirkte. Ein wesentliches Problemfeld der MST besteht vielfach noch in der Umsetzung der vorhandenen Labortechnologie in marktfähige Produkte und Produktionsprozesse: aktuelle und zukünftige Hersteller müssen unter betriebswirtschaftlich akzeptablen Bedingungen in reproduzierbarer Qualität größere Stückzahlen ihrer Mikroprodukte liefern können. Insbesondere besteht bei der dazu notwendigen Fertigungstechnik, der Prüftechnik und der Sicherung einer gleichbleibenden Qualität, noch erheblicher Forschungsbedarf. Im Projekt FEPAKOM arbeiten mehrere Partner aus Industrie, Forschung, Anlagenbau und Anwender, zusammen. Das Ziel des Projektes liegt in der Entwicklung von Fertigungstechnik und von Pilot-Fertigungsanlagen für eine spätere Serienfertigung. Ausgehend von einer vorhandenen Laborfertigung von passiven optischen Komponenten soll beispielhaft ein serientaugliches Verfahren entwickelt werden.

Die Abteilung Arbeitswissenschaft des IIP unterstützt im Rahmen der arbeitswissenschaftlichen Begleitforschung die Überführung von der Labor- zur Serienfertigung. Durch die Ableitung von Gestaltungsempfehlungen und die Entwicklung praxistauglicher Werkzeuge wird die Konzeption einer flexiblen, an die spezifischen Anforderungen der MST angepassten Arbeitsorganisation ermöglicht. Schwerpunkte der arbeitswissenschaftlichen Begleitforschung ergeben sich insbesondere in den Bereichen Fertigungsplanung und Qualitätsmanagement. Durch partizipative Mitarbeitereinsatzplanung und eine ergonomische Arbeitsplatzgestaltung können Belastungen reduziert werden. Hierzu wird eine strukturierte Vorgehensweise methodisch erarbeitet und durch Hilfsmittel wie Checklisten und Softwarewerkzeuge unterstützt. Die Praktikabilität der Ergebnisse wird durch die Anwendung in ausgewählten Fallbeispielen sichergestellt.

Gutachten zur Leseförderung im Rahmen der Bildungs- und Kulturpolitik des Landes Baden-Württemberg: Die Rolle der Hochschulen

Expertise am Institut für Angewandte Kulturwissenschaft (heute das Zentrum für Angewandte Kulturwissenschaft und Studium Generale) im Auftrag des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst des Landes Baden-Württemberg unter der Leitung von Dr. Caroline Y. Robertson

Im Rahmen des Förderungsprojektes des Landes Baden-Württemberg Orte für Worte. Literatur Lesen hat das IAK im Dezember 1996 einen Maßnahmenkatalog zum Thema Leseförderung an den Hochschulen vorgelegt. Im Mittelpunkt der Vorschläge stand dabei die Ausweitung des interfakultativen Studienangebots für Studierende, um der Bedeutung von Literatur und Lesen, beziehungsweise der Ausbildung von Sprach- und Lesekompetenzen mehr Gewicht innerhalb des universitären Studiums zu verschaffen. Insgesamt zehn dieser Punkte wurden in die Konzep-tion des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst, Baden Württemberg aufgenommen und es wird angestrebt, mit der Universität Karlsruhe, dem IAK und dem Bun-desmini-ste-rium für Bildung und Wissenschaft einen gemeinsam finanzierten Modellversuch durchzuführen. Ziel wird die Erforschung sein, ob und durch welche Maßnahmen die Fähigkeit zum Lesen als Erschließung von Literatur und die Literatur und Sprache selbst an den Universitäten so opti-miert werden kann, daß hierdurch eine Steigerung und Effizienz der Ausbildung an den Universitäten möglich wird.

Studie zum Medien -und Informationsverhalten auf lokaler und regionaler Ebene

Expertenstudie des Instituts für Angewandte Kulturwissenschaft unter der Leitung von Dr. Caroline Y. Robertson bei Medienanbietern, Kulturinstitutionen und Sportvereinen im Auftrag der Landesanstalt für Kommunikation Baden-Württemberg (LfK), der ZeitungsMarketing Gesellschaft (ZMG), dem Medienpädagogischen Forschungsverbund Südwest, der Landeszentrale für private Rundfunkveranstalter Rheinland-Pfalz (LPR) und des Südwestfunks in Kooperation mit dem Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst des Landes Baden-Württemberg

Die Studie, die als Vorstudie einer repräsentativen Umfrage konzipiert war, trägt der rasanten Entwicklung im Medienbereich und der immer größeren Bedeutung von multimedialen Verbreitungsmöglichkeiten Rechnung und soll dazu dienen, ausgehend vom Status quo, kommende Entwicklungen in ihrer Bedeutung für die konkret Betroffenen besser einschätzen zu können. Im Mittelpunkt der ersten Studie dieser Art stehen deshalb die potentiellen Nutzer, die aufgrund regionaler Besonderheiten aus den Regionen Karlsruhe, Mannheim, Ludwigshafen und Mainz ausgewählt wurden. Bei der Hauptstudie wurde dort u.a. eine Befragung von ca. 1500 Personen in bezug auf Inhalte, Muster und Wege des Medienverhaltens durchgeführt. Eine notwendige Voraussetzung für diese Befragung stellt die Bestandsaufnahme darüber dar, wie sich Medien, Freizeit- und Kulturinstitutionen in der Region darstellen, ergänzen, vernetzen oder verdrängen (Expertenstudie) sowie eine Erfassung der vor Ort vorhandenen Medienanbieter (Printmedien, Rundfunk, TV). In diesem Zusammenhang sind sowohl klassische Medien-unternehmen als auch Institutionen und Unternehmen relevant, die mit Medien kooperieren bzw. Medien für ihre Zwecke nutzen, einsetzen und somit zum Freizeit- und Kulturangebot beitragen. Ziel der Studie ist es, eine möglichst praxisnahe Untersuchung über das Medien- Informations- und Freizeitverhalten auf regionaler und lokaler Ebene zu erstellen, die auch für künftige Pla-nungsprozesse aufschlussreiche Detailinformationen liefern kann.

Sichtbare Gewalt: Gewaltdarstellung der Massen-, insbesondere Bildmedien, in philosophischer und interdisziplinärer Sicht

Studie im Rahmen des Studium Generale der Universität Karlsruhe (TH) in Zusammenarbeit mit dem Institut für Angewandte Kulturwissenschaft (heute das Zentrum für Angewandte Kulturwissenschaft und Studium Generale) unter der Leitung von Prof. Dr. Helmut F. Spinner. Teil des Verbundprojektes Gewaltdarstellung im Fernsehen. Studien zur Entstehung, Vermittlung und Verstärkung von Gewaltpotentialen durch Massenmedien gefördert durch das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg

Gegenstand des Projektes bilden philosophisch-geisteswissenschaftliche Grundlagenstudien sowie erweiterte Medienwirkungs- und Technikfolgenanalysen zur massenmedial »sichtbar« gemachten Gewalt. Hierzu werden anwendungsorientierte Vergleichsuntersuchungen der Maßstäbe, Regulative und Strategien zur Kritik und Kontrolle der Gewalt vorgenommen.

Zu den bearbeiteten Teilgebieten zählen dabei die Sichtung und wissenschaftstheoretische Untersuchung der Forschungsergebnisse der Medienwirkungsforschung, die Darlegung der Rückkopplungseffekte dokumentarischer Gewaltdarstellungen am Beispiel der Chaos Tage sowie eine Analyse der Gewaltdarstellung und deren Reglementierung im Internet.

Die Europäischen Kulturtage Karlsruhe: Bedeutung für Gesellschaft und Wirtschaft der Region - kulturelle Vernetzung - Entwicklungsmöglichkeiten

Ein Gutachten im Auftrag der Stadt Karlsruhe in Zusammenarbeit mit dem Institut für Wirtschaftspolitik und Wirtschaftsforschung der Universität Karlsruhe (TH), durchgeführt von Prof. Dr. Dr. h.c. Rolf H. Funck, Dr. Jolanta Dziembowska-Kowalska und Dr. Caroline Y. Robertson

Ziel dieser Untersuchung ist die Abschätzung der Bedeutung der Europäische Kulturtage Karlsruhe für das kulturelle und ökonomische Leben in der Stadt sowie ihrer Entwicklungsmöglichkeiten und Zukunftschancen angesichts der Bewertung des bisherigen Erfolges sowie veränderter wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Rahmenbedingungen. Ausgangsbasis des Gutachtens bildet die Präsentation der Entstehungsgeschichte, der Evolution und des gegenwärtigen Standorts der Europäische Kulturtage Karlsruhe. Ihre Ursprünge sowie ihre Entwicklung sind dem breiten Publikum weder in der Region noch überregional hinreichend bekannt.

Das Gutachten beleuchtet diese Fragen zunächst aus historischer Perspektive. Außerdem widmet sich die Studie dem Programm der Veranstaltung insgesamt und seiner Struktur nach Sparten und Kunstformen während der Europäischen Kulturtage im Jahre 1994 zum Thema Widerstand. In diesem Zusammenhang wird auch eingehend auf die Außenwahrnehmung des Kulturereignis-ses eingegangen. Die Finanzierungsmodalitäten, die Organisationsstruktur des Festivals sowie die verschiedenen Aspekte der Bedeutung dieser Veranstaltung für das kulturelle und wirtschaft-liche Leben der Stadt Karlsruhe bilden einen weiteren Schwerpunkt. Zusätzlich wird die Stellung der Europäischen Kulturtage in regionalem, nationalem und internationalem Vergleich erörtert.

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Menschenrechte - Philosophische Idee und Begründung in interkultureller Sicht

Projekt des Instituts für Philosophie der Universität Karlsruhe (TH) in Kooperation mit dem Institut für Angewandte Kulturwissenschaft (Vorgängerinstitution des Zentrums für Angewandte Kulturwissenschaft und Studium Generale) im Rahmen des Forschungsschwerpunktes Das Fremde und das Eigene - Probleme und Möglichkeiten interkulturellen Verstehens der Volkswagen-Stiftung, Hannover. Beteiligte: Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Hans Lenk (Leitung), Prof. Dr. Gregor Paul, Dr. Thomas Göller

Ziel des Projekts ist es, die praktisch bzw. politisch motivierte Frage, ob es universale oder lediglich kulturspezifische Menschenrechtsideen und -begründungen geben kann, in konsequent philosophischer Hinsicht anzugehen. Zu diesem Zweck werden die wichtigsten europäischen, chinesischen und japanischen philosophischen Lehren, die sich mit Menschenrechtsfragen auseinandersetzen oder auseinandergesetzt haben, untersucht und miteinander verglichen. Aber auch die Perspektive soll philosophisch sein, d.h. die in Frage kommenden Lehren sollen ins-besondere auf ihre systematischen Grundlagen, ihre Konsistenz und auf die Stichhaltigkeit ihrer Begründungen hin untersucht werden. Nach der grundlegenden systematischen Frage 'Welche methodischen Prinzipien sollten die Vergleiche (bzw. komparative Philosophie überhaupt) bestimmen?' werden speziellere Fragestellungen erörtert:

Welche Menschenrechte werden in den zur Untersuchung anstehenden Philosophien, d.h. insbesondere welche Menschen- und Zwischenmenschlichkeitskonzepte werden formuliert? Beziehen sie alle Menschen oder nur bestimmte Gruppen ein? Sind sie mit einem Anspruch auf allgemeine oder relative Gültigkeit verbunden?

 

Welche Folgerungen erlauben die Antworten auf die beiden ersten Fragestellungen? Wie ist danach die These von der Existenz universaler Menschenrechte zu beurteilen? Ermöglichen sie eine Theorie der Realisation solcher Rechte? Oder zumindest eine Theorie praktikabler Toleranz?

Zu erwarten waren Ergebnisse, die ebenso wichtige wie weitreichende Konsequenzen hätten für den interkulturellen Diskurs in Wissenschaft, Wirtschaft, Politik und - nicht zuletzt - für die relevanten Fachwissenschaften. Was die letzteren betrifft, so würden sie eine für den europäischen Kulturraum erstmalige, grundlegende und umfassende Darstellung chinesischer und japanischer Philosophien bedeuten, die sich explizit mit Menschenrechtsfragen befassen. Als praktische Konsequenzen für die Menschenrechtsdiskussion würde sich ergeben: Ein systematisch begründetes und empirisch abgesichertes Plädoyer für die Allgemeingültigkeit bestimmter Menschenrechte, das sich auf relevante Texte aus eben den Kulturen stützt, deren maßgebliche bzw. einflussreiche Repräsentanten diese Allgemeingültigkeit leugnen. Schließlich eine Erklärung und Bewertung der Tatsache, dass diese Universalien in der faktischen interkulturellen Kommunikation zumeist vernachlässigt werden. Es gilt deshalb, für diese Bereiche konkrete Vorschläge zu entwickeln, wie Universalien faktisch wirksam werden können. So z.B. die Angabe einer Methode, wie unberechtigte Vorwürfe des Ethnozentrismus abzuwehren sind.