Publikationen von ZAK-MitarbeiterInnen
- Jesús Muñoz Morcillo: Elektronik als Schöpfungswerkzeug. Die Kunsttechniken des Stephan von Huene (1932-2000)
- Frank Meier/Ralf Schneider (Hrsg.): Erinnerungsorte – Erinnerungsbrüche. Mittelalterliche Orte, die Geschichte mach(t)en
- Silke Arnold-de Simine/Christine Mielke: Charleys Tanten und Astas Enkel – 100 Jahre Crossdressing in der deutschen Filmkomödie (1912-2012)
- Robert Hauser: Technische Kulturen oder kultivierte Technik? Das Internet in Deutschland und Russland
- Jochen Berendes: Ironie – Komik – Skepsis. Studien zum Werk Adalbert Stifters
- Caroline Y. Robertson-von Trotha: Die Dialektik der Globalisierung: Kulturelle Nivellierung bei gleichzeitiger Verstärkung kultureller Differenz
- Mareike Martini: Deutsch-kubanische Arbeitsbesprechungen: Eine gesprächsanalytische Studie zu gedolmetschter Kommunikation in internationalen Hochschulkooperationen
- Jochen Berendes (Hrsg.): Autonomie durch Verantwortung. Impulse für die Ethik in den Wissenschaften
- Andreas Böhn/Christine Mielke (Hrsg.): Die zerstörte Stadt. Mediale Repräsentationen urbaner Räume von Troja bis SimCity
- Christine Mielke: Zyklisch-serielle Narration. Erzähltes Erzählen von 1001 Nacht bis zur TV-Serie
- Matthias Otten: Interkulturelles Handeln in der globalisierten Hochschulbildung. Eine kultursoziologische Studie
- Katarzyna Schubert-Panecka: Die Europäisierung des internationalen Zivilverfahrensrechts in Polen, Lugano-Übereinkommen und EuGVO
- Editha Marquardt: Visiotype und Stereotype. Prägnanzbildungsprozesse bei der Konstruktion von Region in Bild und Text
- Chris Gerbing: Die Auferstehungskirche in Pforzheim (1945-1948). Otto Bartnings Kirchenbau im Spannungsfeld zwischen Moderne und Traditionalismus
- Guido von Thadden: Filmwirtschaft und Filmförderung in Baden-Württemberg. Analyse der filmwirtschaftlichen und filmkulturellen Fördermaßnahmen
- Melanie Unseld: „Man töte dieses Weib!“ Weiblichkeit und Tod in der Musik der Jahrhundertwende
- Elmar D. Konrad: Kultur-Unternehmer. Kompetenzen – Leistungsbeiträge – Erfolgswirkungen
Jesús Muñoz Morcillo: Elektronik als Schöpfungswerkzeug. Die Kunsttechniken des Stephan von Huene (1932-2000)
Der deutsch-amerikanische Künstler Stephan von Huene (1932-2000) gehört zu den Medienkünstlern der ersten Generation, die sich der Elektronik als Schöpfungswerkzeug bedienten. Sein Oeuvre entfaltet sich im Spannungsfeld zwischen Figuration, Akustik, Kinesik und Kommunikationstheorie. Jesús Muñoz Morcillo liefert die erste Monografie, die sich dem Werk von Huenes systematisch widmet und dieses – mit Blick u.a. auf John Cage und La Monte Young – kunsthistorisch einordnet. Die hermeneutische Analyse der letzten großen Arbeit von Huenes (Sirenen Low, 1999) liefert die Grundlage für drei umfangreiche Deutungskreise, die sich jeweils den figurativen, akustischen und systemischen Aspekten seines Werkes zuwenden.
Transcript-Verlag Bielefeld, erscheint vorraussichtlich August 2016, ca. 344 Seiten, 44,99 Euro
ISBN: 978-3-8376-3626-0
Jesús Muñoz Morcillo ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am ZAK im Bereich Koordination Öffentliche Wissenschaft und Neue Medien
Frank Meier/Ralf Schneider (Hrsg.): Erinnerungsorte – Erinnerungsbrüche. Mittelalterliche Orte, die Geschichte mach(t)en
Hat Benedikt von Nursia wirklich gelebt? Fiel der Kaiser vor dem Papst auf die Knie? Die Existenz von Personen und die Realität von Ereignissen wurde und wird von der Mittelalterforschung immer wieder in Zweifel gezogen. Was bleibt uns vom Mittelalter?
Städte, Klöster, Burgen, Landschaften scheinen als steinerne Zeugen der Vergangenheit über jeden Zweifel erhaben, doch auch hier gibt es Erinnerungsbrüche, Verschiebungen und neu einsetzende Traditionen: Reichsstädte, die zu Provinznestern herabsanken, aber auch Pfalzen und Burgen, die erst im 19. Jahrhundert zu Wallfahrtsorten der Nation stilisiert wurden, andererseits Orte, die bis heute nicht sicher lokalisiert oder gar nicht lokalisierbar sind. Zahlreiche Aufsätze verschiedener Historiker zeichnen die unterschiedlichen Entwicklungen solcher Erinnerungsorte in Mitteleuropa nach.
Jan Thorbecke-Verlag Ostfildern 2013, 320 Seiten, 26,99 Euro
ISBN: 978-3-7995-0230-6
Ralf Schneider ist am ZAK Geschäftsführer von CODIGT.
Silke Arnold-de Simine/Christine Mielke: Charleys Tanten und Astas Enkel – 100 Jahre Crossdressing in der deutschen Filmkomödie (1912-2012)
Asta Nielsen spielte 1912 in Jugend und Tollheit eine der ersten Crossdressing-Rollen des deutschen Langfilms. Bis heute – hundert Jahre später – hat sich das Motiv des Geschlechtertauschs durch Verkleidung nicht nur gehalten, sondern einen dauerhaften Platz, besonders in der deutschen Filmkomödie, erobert. Frauen erproben in Männerkleidung neue Machtsphären und Überlebensmöglichkeiten, während Männer im Fummel oft Karikaturen des weiblichen Geschlechts liefern und sich als Charleys Tante kalauernd und tanzend im kollektiven Gedächtnis, nicht nur des deutschen Filmpublikums, eingenistet haben. Die vorliegende Filmmonographie zeichnet die historische Entwicklung des Motivs vom Stummfilm und seinen vielen weiblichen Hosenrollen über die Instrumentalisierung des Motivs für rassistische Diffamierung während der Zeit des Nationalsozialismus und die Klamaukwelle der Schlagerfilme in den 60er und 70er Jahre, zum Neubeginn der deutschen Komödie in den 90er Jahren mit der Verknüpfung von schwuler Subkultur und Drag, bis zum gegenwärtigen, äußerst variantenreichen Auftreten des Geschlechtertauschs. Erstmals liegt hiermit eine Geschichte des Crossdressings in deutschen Filmkomödien vor. Besonderes Augenmerk legt der Band auf die Genderperformance und die Frage, welche Schlüsse sich daraus für das Verhältnis der Geschlechter und für sozial- und psychohistorische Dynamiken und Erschütterungen ziehen lassen. Behandelt wird ein breites Spektrum der 100-jährigen Motivgeschichte des Crossdressings von Lubitschs frühen Komödien, wie z.B. Ich möchte kein Mann sein, Hollywood-Remakes von deutschen Klassikern wie Viktor und Viktoria, über mehrere Verfilmungen von Charleys Tante, die Crossdressing-Rollen Lilo Pulvers u.a. in Das Wirtshaus im Spessart, zahlreiche Schlagerfilme der 70er Jahre wie Die tollen Tanten schlagen zu, Szenen aus Die Supernasen, Die flambierte Frau und In einem Jahr mit 13 Monden bis hin zu Komödien der letzten Jahre wie Keiner liebt mich, Der bewegte Mann, Keinohrhasen und schließlich Detlev Bucks Rubbeldiekatz als innovatives Remake von Tootsie und Charleys Tante.
Wissenschaftlicher Verlag Trier 2012, 304 Seiten, 28,00 Euro
ISBN : 979-3-86821-388-1
Christine Mielke ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am ZAK im Bereich Forschung und Projekte.
Robert Hauser: Technische Kulturen oder kultivierte Technik? Das Internet in Deutschland und Russland
Die Interdependenz zwischen Technik und Kultur wird bereits seit langem in verschiedenen transdisziplinären Wissenschaftskontexten diskutiert. In Anbetracht einer Welt mit zunehmend globalem Techniktransfer und sich damit auch weltweit auswirkenden Folgen technischen Handelns auf (andere) Kulturen erlangt diese wechselseitige Beziehung eine neue Signifikanz: Technisches wird zunehmend in seiner „Kulturalität” (als Kulturform), Kultur (auch) in ihrer „Technizität” (Technikförmigkeit) analysiert und interpretiert. Wie aber lassen sich die wechselseitigen Einflüsse zwischen Technik und Kultur sichtbar machen? Welche Kulturverständnisse und welche Technikverständnisse sind zur Analyse der kulturellen und technischen Wirkfaktoren geeignet? Welche Rolle spielen kulturelle Kontexte wie etwa Sprache, Geschichte und (soziale) Institutionen oder Konventionen in Form von Kommunikations-, Denk-, Empfindungs- und Handlungsmustern bei der Entstehung und Nutzung bzw. Verwendung von Technik? Inwiefern beeinflussen Visionen und Leitbilder den Entwicklungsprozess von Technik und sind diese kulturspezifisch? Dies sind einige der zentralen Fragen aus dem Spannungsfeld von Kultur und Technik, denen sich der vorliegende Band aus einer kulturwissenschaftlichen Perspektive nähert. Die wechselseitigen Bedingungs- und Beeinflussungsverhältnisse von Kultur und Technik werden dabei fallvergleichend anhand der Entstehung und Nutzung des Internets als netzbasierte Kommunikationstechnik in Deutschland und Russland detailliert historisch und empirisch untersucht. Hierfür kommt das im Rahmen dieser Untersuchung entwickelte Konzept der „kultivierten Technik” zum Tragen, das neue Möglichkeiten der Untersuchung von Wechselwirkungen zwischen Kultur und Technikentwicklung und dem kontextuell geprägten Umgang mit Technik eröffnet.
trafo Wissenschaftsverlag Berlin 2010, 462 Seiten, 42,80 Euro
ISBN : 978-3-89626-889-1
Robert Hauser war wissenschaftlicher Mitarbeiter am ZAK und Geschäftsführer von KüdKa (heute: CODIGT).
Jochen Berendes: Ironie – Komik – Skepsis. Studien zum Werk Adalbert Stifters
Das Werk Adalbert Stifters scheint von der Bemühung gezeichnet zu sein, moderne Subjektivität an vormoderne Konzepte binden zu wollen. Dekonstruktive Lektüren entfalten die These, gegenläufig zu dieser Intention seien hierbei moderne Textformen entstanden. In diesen Studien hingegen wird die Reflexivität der Stifterschen Texte unter den Begriff der Ironie gefasst, und diese bezieht sich kritisch auf die scheiternden Konzepte der vorbildlich anmutenden Protagonisten. Das ironische Erzählverfahren bildet in seiner Disparatheit einen reflektierten Integrationspunkt der Texte. Historisch wird dieser Begriff von Ironie hergeleitet aus einer Rezeption der (Früh-) Romantik und Jean Pauls. Finden sich in den frühen Werken noch Ironiesignale, so scheinen sie im späteren Werk verschwunden, nicht aber weil es Ironie nicht mehr gäbe, sondern weil sie radikalisiert wurde. Bislang ungeahnte komische Effekte entstehen durch die subtile Suspension des scheinbar Verbindlichen. Skepsis, die neben der antiken Tradition auch als ein Moment der frühromantisch-progressiven Ironie zu begreifen ist, kennzeichnet die Texte insofern, als sie mit einer ‚Schlussdissonanz‘ enden, die weder einem Überschwang der Einbildungskraft noch überlieferten Diskursen trauen mag.
Walter de Gruyter Verlag Berlin/New York 2009, 410 Seiten, 89,95 Euro
ISBN : 978-3-484-15119-2
Jochen Berendes war wissenschaftlicher Mitarbeiter am ZAK im Bereich Koordination der Lehre.
Caroline Y. Robertson-von Trotha: Die Dialektik der Globalisierung: Kulturelle Nivellierung bei gleichzeitiger Verstärkung kultureller Differenz
Die Arbeit beschäftigt sich mit den soziologischen Herausforderungen der Globalisierung und ihrem Einfluss auf die Sozialwissenschaften. Dabei wird vor allem nach den Parametern des „Raums“ und der „Identität“ im Prozess der Globalisierung gefragt. Innerhalb eines deutschen Kontextes wird untersucht, wodurch Migrationsprozesse konstituiert sind, welche Probleme und „Orientierungsunsicherheiten“ sie nach sich ziehen können und wie mit kultureller Differenz umgegangen wird. Es werden zudem Vorschläge zu möglichen Veränderungsprozessen in der Kulturpolitik und Kulturarbeit gemacht.
Universitätsverlag Karlsruhe 2009, 142 Seiten, 25,90 Euro
ISBN : 978-3-86644-359-4
Caroline Y. Robertson-von Trotha ist Direktorin des ZAK.
Mareike Martini: Deutsch-kubanische Arbeitsbesprechungen: Eine gesprächsanalytische Studie zu gedolmetschter Kommunikation in internationalen Hochschulkooperationen
Internationale Hochschulkooperationen sind ein Fall von interkultureller und interinstitutioneller Kooperation. Beide Faktoren bringen spezifische Aufgaben und Probleme mit sich, die die Kooperationstreffen für die Beteiligten oft überraschend, mühsam oder irritierend machen. Besonders ausgeprägt sind interkulturelle und institutionelle Differenzen, wenn die Kooperation zwischen zwei Hochschulen aus ganz unterschiedlichen kulturellen Regionen und aus verschiedenen politischen Systemen stattfindet. Dies ist bei der untersuchten deutsch-kubanischen Hochschulkooperation, aber auch bei anderen vergleichbaren Projekten der Fall.
Kooperationen zielen zwar auf Forschung oder, wie im vorliegenden Fall, auf die Errichtung technischer Infrastrukturen ab. Eine Kooperation als solche wird aber als Kommunikationsprozess gelebt. Vor dem Hintergrund der ausgiebigen teilnehmenden Beobachtung eines deutsch-kubanischen Projekts wurden mehrere Serien authentischer Kooperationsbesprechungen aufgenommen und mit der Methode der ethnografischen Gesprächsanalyse untersucht. Hierbei kristallisierten sich sechs kommunikative Gattungen heraus, die die kommunikative Architektur des Kooperationsprojekts ausmachen. Hinter vermeintlicher Kulturdifferenz verbergen sich oft noch anders gelagerte Problemquellen. So führen neben den divergierenden Diskursstilen auch die unterschiedlichen institutionellen Rahmenbedingungen der Projektpartner, die Geber-Nehmer-Asymmetrie und die unterschiedlichen Erwartungshaltungen an die Ziele der Kooperation zu Erwartungsdiskrepanzen und Redundanzen in den analysierten deutsch-kubanischen Arbeitsbesprechungen.
Wie bei vielen interkulturellen institutionellen Besprechungen handelt es sich um gedolmetschte Kommunikation. Die Gesprächsanalysen zeigen, welch immensen Einfluss die Sprachmittler auf die Interaktionsverläufe haben, und zwar ungeachtet der Frage einer richtigen oder falschen Übertragung. Sie kommen unweigerlich in die Position, selbst interkulturell mitteln zu müssen. Sie agieren nicht einfach als transparentes Übertragungsmedium, sondern treffen Entscheidungen über den Bedarf an Dolmetschung, initiieren Klärungssequenzen zur Herstellung von relevanten und verständlichen Informationen, nehmen Korrekturen vor, sichern aktiv Verständnis ab und zeigen selbst ihre Einstellungen zur Dolmetschung und zu den Ausgangsbeiträgen an. Sprachmittler greifen oft stillschweigend und unbemerkt in die Herstellung von Verständigung und in die Verhandlung um die Anerkennung der Positionen der primären Interaktionspartner ein, indem sie bei der Übertragung verschiedene Verfahren der Modifikation des Ausgangsbeitrags benutzen. So adaptieren sie die Dolmetschungen systematisch in inhaltlicher, handlungs- und beziehungsbezogener Hinsicht an die Relevanzen, die sie selbst im Gesprächsprozess erkennen. Es konnten verschiedene übergreifende Strategien festgestellt werden, denen die untersuchten Sprachmittler bei dieser Adaptation folgen.
Stauffenburg Verlag Tübingen 2008, 344 Seiten, 49,50 Euro
ISBN: 978-3-86057-174-3
Mareike Martini war wissenschaftliche Mitarbeiterin am ZAK.
Jochen Berendes (Hrsg.): Autonomie durch Verantwortung. Impulse für die Ethik in den Wissenschaften
Systematische Fragen an die Ethik bestimmen einen Schwerpunkt des Bandes: Was will Ethik in den Wissenschaften? Gibt es ethische Kriterien, mit denen wir einen wünschenswerten wissenschaftlich-technischen Fortschritt steuern können? Sind Subjektivität und Freiheit als zentrale Begriffe der Ethik noch aufrechtzuerhalten? Wie können wir angemessen den zentralen Begriff Verantwortung verstehen? In welchem Verhältnis stehen philosophische und theologische Ethik?
Systematische Fragen der Wissenschaft bilden einen weiteren Schwerpunkt: Welche ethischen Aspekte wirft die Mathematisierung der Wissenschaften auf? Ist mathematische Modellbildung ein fraglos gültiges Kriterium für Wissenschaftlichkeit? Erheben sich mittlerweile die Lebenswissenschaften zur Leitwissenschaft – in welchem Sinne und mit welchem Recht? Welche Bedeutung haben Sprache und Bildung auch heute noch für die Wissenschaften? Wie ist ein gerechter Zugang zur Bildung zu bestimmen und zu gestalten?
Aus einzelnen Fachdisziplinen heraus werden ethische Fragestellungen entfaltet, deren Bearbeitung ein differenzierteres Selbstverständnis verspricht: Vertreten sind hierbei Biologie, Chemie, Erziehungswissenschaft, Linguistik, Literaturwissenschaft, Mathematik, Politikwissenschaft, Sozialwissenschaften und Technikforschung.
Mit Beiträgen von Gernot Böhme, Julia Dietrich, Marcus Düwell, Klaus Giel, Hans Jürgen Heringer, Klaus-Peter Horn, Christof Mandry, Dietmar Mieth, Catrin Misselhorn, Uta Müller-Koch, Gregor Nickel, Frank Pfetsch, Thomas Potthast, Nikos Psarros, Christian Sinn, Ralf Stoecker, Klaus Wiegerling und Reiner Wimmer.
mentis Verlag GmbH Paderborn 2007, 458 Seiten, 38,00 Euro
ISBN : 978-3-89785-549-6
Jochen Berendes war wissenschaftlicher Mitarbeiter am ZAK im Bereich Koordination der Lehre.
Andreas Böhn/Christine Mielke (Hrsg.): Die zerstörte Stadt. Mediale Repräsentationen urbaner Räume von Troja bis SimCity
Die Zerstörung des Kulturraums Stadt durch Kriege und Naturkatastrophen hat spätestens durch die zahlreichen Gedenkveranstaltungen zum 60. Jahrestag des Kriegsendes 2005 ein breites öffentliches Interesse gewonnen. Eine Untersuchung der kulturhistorischen Zusammenhänge und der medialen Erscheinungsweise stand bisher jedoch aus.
Die Beiträge in diesem Band zeigen die Zerstörung europäischer und außereuropäischer Städte sowie die jahrhundertealte Tradition der Ruinenästhetik zum einen aus historischer Perspektive, zum anderen werden mediale Repräsentationen und Inszenierungen in verschiedenen Medien wie z.B. Literatur, Zeitung/Zeitschrift, Malerei, Fotografie, Film, Musik und Computerspiel in den Blick gebracht.
transcript-Verlag Bielefeld 2007, 390 Seiten, 32,80 Euro
ISBN:3-89942-614-2
Christine Mielke ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am ZAK im Bereich Forschung und Projekte.
Christine Mielke: Zyklisch-serielle Narration. Erzähltes Erzählen von 1001 Nacht bis zur TV-Serie
Der Vorgang des Erzählens ist eine anthropologische Konstante, die in engem Zusammenhang mit der Kulturgeschichte des Todes gesehen werden muss. Diese Hauptthese der Dissertation wird in großem literatur- und medienhistorischem Bogen bis heute nachgewiesen. Den Ausgangspunkt bilden orientalische Zyklen wie „1001 Nacht“ oder „Tuti nameh“, in denen Scheherazade und ein kluger Papagei um ihr Leben erzählen, und spätmittelalterliche bis frühhumanistische Zyklen wie Boccaccios „Dekameron“. Kernstück der Arbeit ist die Korpusbestimmung und Analyse der Gattung Zyklische Rahmenerzählung im 19. Jahrhundert mit Texten wie Goethes „Unterhaltungen deutscher Ausgewanderten“ und Analysen zum „Zeitalter der Geselligkeit“ und zum Paradigmenwechsel im Todesdiskurs um 1800. Weitergeführt wird die Tradition des „Erzählens als Enttötens“ im Genre des Fortsetzungsromans, in der Soap Opera des Hörfunks und schließlich in der heutigen „Erzählmaschinerie“ der TV-Soaps und ihren unzähligen Todesfällen und lebensbedrohlichen Ereignissen. Die Geschichte von Tod und Erzählen als Motivkomplex wird so auch zu einer Kulturgeschichte der Massenmedien.
Walter de Gruyter Verlag Berlin/New York 2006, 705 Seiten, 149,95 Euro
ISBN: 978-3-11-018630-7
Christine Mielke ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am ZAK im Bereich Forschung und Projekte.
Katarzyna Schubert-Panecka: Die Europäisierung des internationalen Zivilverfahrensrechts in Polen, Lugano-Übereinkommen und EuGVO
Peter Lang Verlag Frankfurt am Main 2006, 320 Seiten, 61,80 Euro
ISBN : 978-3-631-55906-2
Matthias Otten: Interkulturelles Handeln in der globalisierten Hochschulbildung. Eine kultursoziologische Studie
In dieser empirischen Studie werden erstmals verschiedene Formen von Interkulturalisierungsprozessen in der globalisierten Hochschullandschaft untersucht.
Am Beispiel der globalisierten Hochschulbildung wird rekonstruiert, wie kulturelle (In-)Differenz als handlungsrelevante Dimension der universitären Lehre, Studienbetreuung und Wissenschaft konstituiert und bewältigt wird.
Eine Typologie interkultureller Deutungs- und Handlungsorientierungen gibt Hinweise und konkrete Gestaltungsvorschläge für eine kulturbewusste Hochschulentwicklung jenseits naiver Universalitätsannahmen.
transcript-Verlag Bielefeld 2006, 318 Seiten, 28,80 Euro
ISBN: 978-3-89942-434-8
Matthias Otten, Professor am Institut für interkulturelle Bildung und Entwicklung an der Fachhochschule Köln, war wissenschaftlicher Mitarbeiter am ZAK.
Editha Marquardt: Visiotype und Stereotype. Prägnanzbildungsprozesse bei der Konstruktion von Region in Bild und Text
Regionen gelten als räumliche und zeitliche Einheiten, sind als solche allerdings sinnlich nicht wahrnehmbar, sondern stellen vielmehr Konstrukte dar. Die Forschung weist auf verschiedene Ebenen des Konstruktionsprozesses hin, die die Region als ein Ganzes veranschaulichen. Ihren Niederschlag finden diese Prozesse vor allem in Visualisierungen und Verbalisierungen der Region.
Die vorliegende Arbeit untersucht stattfindende Konstruktionsprozesse auf den Ebenen Bild und Text am Beispiel Sachsen. Bilder und Texte werden im Anschluss an Cassirer als zwei symbolische Formen gesehen, die je spezifische Eigenschaften aufweisen. Bei der Analyse der Darstellung der Region zeigt sich, dass immer wieder auf dieselben Bildmotive zurückgegriffen wird und in den Texten immer wieder die gleichen historischen Ereignisse herausgestellt werden. Es handelt sich also um einen Prozess der symbolischen Prägnanzbildung, der sich in einer Kanonbildung niederschlägt und zu einer Visiotypisierung auf der Bild- bzw. Stereotypisierung auf der Textebene führt. Durch synchrone Bild-Text-Vergleiche und einen diachronen Vergleich über einen Zeitraum von 100 Jahren lassen sich erstens allgemeine Darstellungsstrategien und Selektionskriterien wie Synekdoche, Ästhetisierung und Historisierung und zweitens die Besonderheiten der beiden Ebenen bei der Konstruktion einer Region extrahieren. Die Arbeit legt dabei ihren Schwerpunkt auf die von der bisherigen Forschung vernachlässigte Rolle von massenhaft publizierten Bildern.
Herbert von Halem Verlag 2005, 222 Seiten, 25,00 Euro
ISBN : 978-3-93825-811-8
Editha Marquardt war wissenschaftliche Mitarbeiterin am ZAK im Bereich Lehre und Forschung.
Chris Gerbing: Die Auferstehungskirche in Pforzheim (1945-1948). Otto Bartnings Kirchenbau im Spannungsfeld zwischen Moderne und Traditionalismus
Am Beispiel des ersten protestantischen Kirchenneubaus im Deutschland der Nachkriegszeit arbeitet Chris Gerbing in ihrer differenzierten Analyse die verschiedenen Entwicklungslinien heraus, die in diesem Kirchenbau zusammenlaufen.
Bartning wurde in den 1920er Jahren mit Kirchenentwürfen bekannt, die ihn als Vertreter des Expressionismus und der Moderne charakterisieren. In der Auferstehungskirche fließen seine theoretischen Überlegungen um das Wesen des evangelischen Kirchenbaus und seine Erfahrungen ein, die er mit serieller Präfabrikation vor dem Zweiten Weltkrieg gemacht hatte.
Schnell & Steiner Regensburg 2001, 128 Seiten, 14,90 Euro
ISBN: 978-3-7954-1428-3
Chris Gerbing war wissenschaftliche Mitarbeiterin am ZAK.
Guido von Thadden: Filmwirtschaft und Filmförderung in Baden-Württemberg
Den Mittelpunkt der Untersuchung bildet eine differenzierte Analyse des Autors Guido von Thadden über die filmwirtschaftlichen und filmkulturellen Fördermaßnahmen des Landes.
Daneben liegt ein besonderer Schwerpunkt in der Darstellung des Filmwirtschaftsstandorts Baden-Württemberg hinsichtlich der wirtschaftlichen Bedeutung und Entwicklung sowie der gegenwärtigen Struktur des Filmsektors.
Verlag für Berlin-Brandenburg 2001, 145 Seiten, 22,00 Euro
ISBN: 978-3-935035-13-2
Guido von Thadden war wissenschaftlicher Mitarbeiter am ZAK.
Melanie Unseld: „Man töte dieses Weib!“ Weiblichkeit und Tod in der Musik der Jahrhundertwende
Sie sterben einen stillen oder besonders spektakulären Tod, sie entschwinden lautlos in das Reich des Todes oder werden bestialisch ermordet, ihr Leben verläuft immer dicht an der Grenze zum Jenseits und dabei reißen sie nicht selten andere mit in den Tod: Die Femmes fragiles und Femmes fatales der Jahrhundertwende erleben und erleiden exzeptionelle Todesarten - immer wieder und ausgiebig zelebriert in der Musik. Was aber zeichnet die sterbenden Frauen aus und welche Ideale, welche Bilder gehen mit ihnen zugrunde?
Melanie Unseld breitet in ihrer Studie ein umfassendes Spektrum quer durch die ästhetischen Schulen aus und berücksichtigt die Musik ausgehend von der Romantik bis zur Moderne.
J.B. Metzler-Verlag Stuttgart 2001, 288 Seiten, 39,90 Euro
ISBN: 3-4760-1809-1
Melanie Unseld war Mitarbeiterin im Lektorat des IAK.
Elmar D. Konrad: Kultur-Unternehmer. Kompetenzen – Leistungsbeiträge – Erfolgswirkungen
Elmar D. Konrad war wissenschaftlicher Mitarbeiter am ZAK.